Perspektiven in Zeiten der Krise.

Die Welt steht still. Was kann Kultur in einer globalen Krisensituation leisten? 

Sie kann stützen, motivieren, Impulse liefern, Perspektiven zeigen. 

Die Erste.

Die Erste.

Marie Paradis
1778?-1839, alias Maria Montblanc

Die Geschichte des Alpinismus ist eigentlich eine bürgerliche Geschichte. Der Alpinismus begann als städtisches Phänomen. Es ist aber schön zu wissen, dass die erste Frau am höchsten Punkt Europas nicht eine wohlsituierte Adelige oder Bürgerin war, sondern eine einfache Magd. 


 Werft mich in eine Gletscherspalte!

soll die erste Frau, die den französischen Montblanc – den höchs­ten Berg der Alpen – bestieg, ihren Begleitern zugerufen haben.


Der Aufstieg für Marie Paradis war alles andere als paradiesisch, schenkt man den Berichten darüber Glauben. Paradis, eine Magd oder auch eine Kellnerin, war beim Aufstieg 18, 28 oder 30 Jahre alt. Genaueres ist nicht über­liefert. 1808 soll sie von einem der Erstbesteiger des Mont­blancs, Jacques Balmat, zu dem Unternehmen überredet worden sein – mit dem Versprechen, sie würde danach so viel Trinkgeld bekommen, um sich schließlich reich nennen zu können. Das gelang ihr auch. 

Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau 2016: Ich, am Gipfel (2015, Kuratorinnen: Stefania Pitscheider Soraperra und Ingrid Runggaldier Moroder)

Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau 2016: Ich, am Gipfel
(2015, Kuratorinnen: Stefania Pitscheider Soraperra und Ingrid Runggaldier Moroder)

Zahlen musste sie trotzdem für ihre Un­erhörtheit: Paradis wurden unedle, also nichtwis­senschaftliche Motive unterstellt. Selbst hat sie aber keine einzige Zeile dazu notiert. So müssen wir das glauben, was andere über sie notiert haben.

Text: Angelika Drnek und Stefania Pitscheider Soraperra

Images © wikidata.org/wiki/Q534010 / © Frauenmuseum Hittisau Ines Agostinelli

Wollen ist können.

Wollen ist können.

Begegnung ohne Misstrauen.

Begegnung ohne Misstrauen.